Hexagramm 37 – Aus der Schwäche durch die Liebe zur Gleichwertigkeit
Hexagramm 37 - All we need is LOVE!
Aber was ist Liebe?
Muss ich wirklich diese Frage stellen? Ist nicht jedem vollkommen klar, was Liebe ist, das sie unser höchstes Gut ist, die höchste Schwingung im Universum?
Offensichtlich ist es vielen nicht klar, oder hat keine große Bedeutung, sonst hätten wir vermutlich das Himmelreich auf Erde bereits kreiert und würden uns alle singend oder lachend in den Armen liegen.
Naja, mit der höchsten Frequenz von Hexagramm 37, der Zärtlichkeit besteht zumindest eine gute Aussicht, dass wir dabei sind eine große Veränderung zu erleben, was Familie, Liebe, Gemeinschaft und vor allem die Geschlechterrollen in der Gesellschaft betrifft.
Willkommen zu diesem Human Design Beitrag zum Hexagramm 37
Gleichwertigkeit löst auf allgemeiner, menschlicher Ebene den Schatten der Schwäche auf und finden auf der Ebende des Siddhi die Zärtlichkeit, die wir in all den Jahren des politisch-religiösen Patriachs vermisst haben.
Hört sich wie immer ganz wunderbar (wandelbar) an, aber lass uns nochmal einen Schritt zurück gehen.
Was ist hier mit Schwäche gemeint und worum handelt es sich bei der Gleichwertigkeit im Hexagramm 37?
Ich habe eingehends die Frage gestellt was Liebe ist.
Natürlich hat jeder sein eigenes Verständnis von Liebe. Der eine liebt Musik, der andere liebt schnelle Autos. Doch das sind eher Präferenzen, Dinge oder Themen womit wir uns gerne umgeben, die uns ein gutes Gefühlt geben. Es geht hier noch nicht mal um die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern die Liebe als reine Schwingung.
Liebe als Schwingung, Liebe als höchste oder reinste Frequenz des Universums ist nicht gebunden an etwas, ist nicht körperlich oder sexuell, besteht nicht (nur) zwischen Liebenden, sondern verbindet alles auf höchster Ebene miteinander. In der Schwingung der Liebe gibt es keine Trennungen und keine Bedingungen. Demnach ist wahre Liebe bedingungslos. Liebe ist der permanente Fluss von natürlicher Fülle, das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang, der Tanz der Gegensätze und stellt sich nicht die Frage ob das eine mehr hat als das andere, weil es im ewigen Tanz um Ausgleich und Harmonie schwingt. Es spielt keine Rolle wer führt und wer folgt.
Doch genau hier haben wir Menschen die Schwäche als Stolperstein eingebaut. Das heißt eigentlich hat unser Verstand, die Schwäche eingebaut. In der Entwicklung des Menschen ging es natürlich um Sex und den Fortbestand der Familie und des Stammes. Das Kollektiv und die Gesellschaft kamen erst danach und daher haben wir unbewusst immer in der Angst vor Verlust gelebt.
„Auge um Auge, Zahn um Zahn.“ - Schwäche im Hexagramm 37
„Das ist meins und das ist deins. Und ich gebe dir nur so viel von meinem, wie du mir von deinem gibst“.
Unser Verstand hat uns einen künstlichen Mangel suggeriert, dass es nicht genug für alle gibt und wir deshalb darauf achten müssen, dass wir nur so viel geben, wie der andere auch bezahlt hat.
Das war die Grundvereinbarung des Handels. Eine Übereinkunft, die sich von der Stammesebene auf die Familie und natürlich auch auf die Partnerschaft übertragen hat.
Dadurch sind viele gesellschaftliche Normen oder Konventionen entstanden und wurden von Vater auf Sohn und von Mutter auf Tochter übertragen.
Hier sind ein paar Beispiele:
Von Männern wird erwartet, dass sie die Familie versorgen und für Sicherheit sorgen.
Von Frauen wird erwartet, dass sie sich um die Kinder und den Haushalt kümmern.
Frauen müssen sensibel und gehörig sein und dabei alles ertragen und auffangen, was in der Familie an Emotionen hochkommt. Doch thematisiert werden dürfen diese Emotionen und unerfüllten Erwartungen nicht. Männer müssen stark sein. Ein Indianer kennt keinen Schmerz.
Die Heirat ist ein Vertrag, um diese Norm vertraglich dingfest zu machen.
Natürlich sind wir inzwischen etwas liberaler geworden, Frauen dürfen ihren Partner selbst wählen, der Heiratsantrag wird aber nach wie vor vom Mann erwartet. Auch gleichgeschlechtliche Ehen sind legal geworden und alleinerziehende Frauen werden nicht mehr stigmatisiert.
Mit der Emanzipation der Frau
ist eine Gegenbewegung zum Patriarchat entstanden, was jedoch keine Gleichberechtigung bringt sondern neuen Erwartungsdruck kreiert und auch keinen Ausgleich von Yin und Yang darstellt, sondern ein neues Extrem, in dem die Frau nun gezwungen ist ihren Teil für die Versorgung der Familie beizutragen. Die Leidtragenden sind dabei die Kinder, die noch früher in Betreuungseinrichtungen gesteckt werden, wo sie wiederum lernen, konditionierte und gehörige Arbeiter zu werden.
Diese Konditionierungen aufzubrechen ist der Grund, warum Freya und ich uns für das Freilernen entschdieden haben und auch warum Anne und ich diesen Blog und unser Mentoring betreiben.
Human Design lehrt uns, dass unsere größte Stärke unsere Einzigartigkeit ist. Doch Kinder werden von der Krippe an über einen Kamm geschoren. Alle müssen das gleiche zur gleichen Zeit lernen, wenn jemand auffällig anders ist wird er diagnostiziert und behandelt anstatt dass seine Andersartigkeit als Geschenk oder Gabe gesehen und gefördert wird.
Ich wurde vor kurzem gefragt, wie man Kindern Human Design beibringt
Unsere Auffassung ist, dass man Kindern überhaupt nicht Human Design beibringen muss. Dass würde nur zu neuen Konditionierung führen.
„Ich kann nicht arbeiten, weil ich bin ja Projektor und habe nicht konstant Energie“, oder „ich kann mich nicht entscheiden und fange ständig was neues an, weil ich ja MG bin.“
Viel wichtiger ist es, unserer Ansicht nach, die wahren Bedürfnisse unserer Kinder zu achten, mit ihnen anders zu kommunizieren und vor allem ihnen ein anderes Körpergefühl entsprechend ihrer Autorität zuzugestehen. All das erfordert ein umdenken, ein verlernen der alten Konditionierungen der Eltern und vor allem Geduld und Offenheit für neue Möglichkeit. Es ist ein Experiment, auf das wir uns einlassen. Und experimentieren heißt immer, dass Versuche auch mal schiefgehen können, bis wir den richtigen Weg gefunden haben.
Ich möchte dich ermutigen, diese neuen Wege zu wagen und auszuprobieren, was was für dich und deine Kinder besser funktioniert.
Ich kann dir sagen, dass Freilerner-Kinder kein Zuckerschlecken sind, Freya und ich sind regelmäßig überfordert. Doch mir wurde bewusst, dass Überforderung ein natürlicher Zustand mit Kindern ist, wenn wir täglich unsere Komfortzone erweitern.
Wir fordern von uns selbst das Höchste und Beste, was wir zugeben haben und das bedeutet permanentes Wachstum.
Ein Kollege aus dem Hotel, in dem ich arbeite, kam letztens betrunken auf die Arbeit, weil er aus Langeweile morgens um 8 Uhr angefangen hat zu trinken. Das die Qualität seiner Arbeit dadurch etwas sehr beeinträchtigt war, wurde er nach hause geschickt und ist am nächsten Tag nicht mehr gekommen. Ich hatte noch die Gelegenheit mich mit ihm zu unterhalten und habe ihn gefragt, warum er das macht, schließlich schadet er dadurch sich selbst aber auch den anderen Kollegen und den Gästen. Er ist sehr intelligent und mit Sicherheit hochbegabt und er sagte sogar, dass er glaubt ein Indigo-Kind zu sein. Er muss ein paar prägende Erlebnisse in der Kindheit gehabt haben, denn er sagt, dass er das Vertrauen in andere Menschen komplett verloren habe. Deswegen sei es ihm auch egal, was mit den anderen passiert. Sein Lebensmodell ist immer den vermeintlich leichteren Weg zu gehen, nämlich immer dann, wenn ihn etwas überfordert, andere Kollegen oder er selbst, das Handtuch zu werfen und abzuhauen. Er flieht vor sich selbst, gibt er zu, wohl wissende, dass er sich überall hin mitnimmt.
Leider hatte ich keine Gelegenheit mehr, mehr über ihn zu erfahren und seine Geburtszeiten zu notieren.
Was ist also nun Schwäche?
Schwäche ist die Schuld bei den anderen zu suchen, den Eltern, den Lehrern, dem System, anstatt selbst Verantwortung für sein Verhalten im hier und jetzt zu übernehmen.
Schwäche ist kein Vertrauen in andere und noch weniger in sich selbt zu haben. Denn die anderen spiegeln ja nur unsere eigenen Verletzlichkeit, fehlgelaufenen Erwartungen, Wut, Frust, Verbitterung.
Schwäche ist diese Gefühle nicht zuzulassen und sich ausschwingen zu lassen.
Schwäche ist uns selbst davon zulaufen, anstatt uns der Situation zu stellen und sie zu meistern. Schwäche ist eine Unausgeglichenheit von Yin und Yang kompensieren zu wollen, durch Drogen oder Alkohol, durch repressives oder reaktives Verhalten.
Aber ist Schwäche deswegen schlecht?
Nein. Schwäche ist die eine Seite der Medallie. Ohne Schwäche gibt es keine Stärke. Yin und Yang.
Schwäche kann auch nachgeben bedeuten, dass überschüssige Energien abfließen können. Schwäche lehrt und zeigt uns wo wir hinschauen dürfen, wo wir noch mehr üben dürfen, um uns zu verbessern.
Die Schwäche lehrt uns auch einer Konfrontation nicht mit Widerstand zu begegnen. Ich kann eine kraftvolle Energie (fahrendes Auto) nicht mit einem kräftigen Widerstand (Mauer) stoppen, ohne nicht erheblich Schaden anzurichten.
Im Aikido lernen wir nicht gegen einen Gegner vorzugehen, sondern die Energie seines Angriffs mitzunehmen und abzuleiten, um ihn so zu Boden zu bringen.
Das Dilemma von Hexagramm 37 ist, dass wir uns in unserer Schwäche immer als Opfer sehen
Frauen die durch das Patriarchat oder in einer unausgewogenen Partnerschaft untedrückt werden, oder als Geschäftsfrauen nicht die gleichen Rechte haben wie Männer. Als Schwächere fühlen wir uns in einem Ungleichgewicht und glauben wir hätten nicht die Ressourcen und die Unterstützung, die wir im Leben brauchen. Deshalb geben wir auch immer nur so viel, wie wir glauben auch zurück zu erhalten. Hier steckt eine tiefe Angst und ein Misstrauen den Anderen gegenüber, dass wir ausgenutzt werden könnten. Doch genau darauf baut unser gesamtes ökonomisches System auf. Kein Wunder, dass wir trotz Überkonsum und Wegwerfgesellschaft in einem kollektiven Gefühlt des Mangels leben.
Because our frequency does not allow us to feel a part of the whole, and therefore supported by the whole, we only give with the assurance that we will receive something back. This is the foundation of social economics, and its root is fear. What we don’t have access to at this Shadow frequency is the feeling of deep trust in the collective. We don’t know that when we give from our heart, we will receive far more in return from somewhere in the collective energyfield.
Richard Rudd
Da wir nicht wahrnehmen, wie diese Energie zu uns zurückkehren kann, trauen wir ihr nicht und erlauben diesem Misstrauen, das unser Verstand verursacht, unser Leben zu führen.
Dadurch kreieren wir noch mehr Schwäche in der Welt, da wir die natürliche Fülle und Unterstützung, die zwischen allem was ist besteht (Liebe), verhindern.
Gleichwertigkeit bedeutet also, dieses Urvertrauen an die Liebe zuzulassen. Nicht aus dem Verstand heraus zu reagieren sondern aus dem Herzen heraus zu handeln. Nicht den Verstand unser Handeln kontrollieren zu lassen, sondern den Verstand als nützliches Werkzeug zu gebrauchen, um die Liebe in der Welt wieder spürbar zu machen.
Wenn wir im Hexagramm 37 aus der Frequenz der Schwäche austreten und in die Gabe der Gleichwertigkeit schwingen, verlassen wir das Spiel von Schwachen und Starken, von Verlierern und Gewinnern, von Opfern und Tätern.
Aus der Perspektive des Herzens sind wir alle eine große menschliche Familie. Das Herz weiß, dass wir niemandem Schaden können, ohne selbst Schaden zu erleiden und in der Frequenz der Gabe von Hexagramm 37 ist es unser natürlicher Zustand aus einem Gefühl der Gleichheit zu handeln.
Mit dem Aufstieg in diese höhere Frequenz und den damit verbundenen Mutationen wird die Familie als Gemeinschaftskonzept eine Renaissance erfahren. Nicht nur die Familie als genetische Abstammungslinie, sondern als gemeinschaftliche Zugehörigkeit. Wir finden diese neuen Familien mit bewussten Menschen und freien Kindern bereits auf der ganzen Welt und mehr solcher Gemeisnchaften werden entstehen, wenn mehr Menschen zurück in das Vertrauen und in die Liebe gehen.
Wahre Liebe ist bedingungslos
Und wenn wir sie auf die globale Gemeinschaft übertragen werden wir massive ökonomische Veränderungen einleiten. Vielleicht in der Art, wie Michael Tellinger es mit seinem Ubuntu Begriff und dem Konzept des Kontributionismus schon angedeutet hat.
Es mag vielleicht erst in kleinen Gemeinschaften starten. Jeder gibt frei und ohne Gegenleistung das was er hat, seine Gaben, Talente und seine Arbeitsbereitschaft, denn davon hat er mehr als genug. Von den anderen erhält er das gleiche, aber jeder gibt natürlich das was er oder sie am besten kann, denn jeder Mensch ist einzigartig.
Geld wird nicht mehr gebraucht werden, denn von allem ist genug da und jeder kann bekommen, was er zum leben braucht. Wenn das Konzept im Kleinen funktioniert (small village concept) werden die Nachbardörfer das nachahmen und ähnlich Konzepte ausprobieren. Wenn das eine Dorf einen Überschuss an Trauben hat und das andere Dorf einen Überschuss an Orangen, wird man teilen, denn es ist genug für alle da.
An dieser Stelle zum Hexagramm 37 noch tiefer in das Kapitel Kontributionismus einzutauchen führt zu weit.
Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, kommentiere das gerne unter diesem Beitrag.
Der Punkt ist, dass wir in der Frequenz der Gleichheit nicht mehr den anderen etwas neiden, und uns dadurch zum schwachen Opfer machen, sondern aus dem Drama-Dreieck komplett aussteigen und selbst schöpferisch aktiv werden und Lösungen für Probleme finden, die wir vor aus der Sicht der Ungleichheit gar nicht hätten wahrnehmen können.
Das wird zu einer exponentiellen Entwicklung der Menschheit auf technologischer und gesellschaftlicher Ebene führen, die wir uns jetzt noch nicht vorstellen können.
Wir gehen den ersten Schritt, in dem wir uns selbst und unserer Einzigartigkeit vertrauen und uns für die Möglichkeiten des Universums öffnen.
Denn es ist alles für uns bereit.
Frag dich heute gerne mal was bedingungslose Liebe für dich bedeutet und wo du noch aus Gedanken des Mangels heraus Bedingungen an andere und das Leben stellst.
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