Hexagramm 42 – die Pointe des kosmischen Witzes
Freudenfest
Losgelöstheit
Erwartung
Wir warten immer darauf, dass sich die Umstände verbessern und dabei haben wir große Erwartungen. Dabei wird sich das Außen nicht ändern, wenn wir uns nicht verändern. Doch selbst dann ist es völlig irrellevant, ob wir uns verändern oder nicht, denn alles ist ein großer kosmischer Scherz und wir sind nur die Figuren im Witz der Illusionen des Lebens und des Todes.
Willkommen zur Kontemplation zu Hexagramm 42.
Die im Schatten von Hexagramm 42 innewohnende Angst ist die Angst vor dem Tod
Freya hat Tor 42 in ihrer bewussten Sonne. An ihrem Geburtstag haben wir einen Ausflug zur Piratenbucht gemacht. Wir haben das nicht geplant, aber am Ende des Tages sind wir irgendwie dort gelandet. Früher, als es noch keine Straße von Los Llanos de Aridane oder Santa Cruz de La Palma nach Tijarafe gab, der Norden der Insel wird auf der Westseite durch einen riesigen Baranco, der Caldera de Taburiente getrennt, war die Piratenbucht der einzige Handelszugang nach Tijarafe. Boote konten dort anlegen und die Waren wurden über steile Pfade mit Eseln in die Ortschaften transportiert. Heute kann man den Steilen Westhang der Insel mit dem Auto in engen Serpentinen bis an den Rand der Steilküste hinab fahren und von dort die restlichen 200 Meter zu Fuß in die Bucht hinabsteigen.
Die Piratenbucht ist eine beindruckende Höhle oder Lagune, die das gewaltige Meer über die Zeit aus dem Vulkangestein gewaschen hat. Erst wenn man um die letzt Ecke biegt, offenbart sich die gewaltige Schönheit dieses Kleinods. Eine kleine „Piratenstadt“, die eine Filmkulisse nicht besser nachempfinden könnte, schmiegt sich in die Bucht, die von einem gewaltigen Felsmassiv überschattet wird. Wenn man vom neuen Putz, den weiß und blau getünchten Fassaden und der Elektrizität absieht, tritt man wie durch ein Portal in eine Blase der Vergangenheit ein, mit all seinen Geschichten, Legenden, Abenteuern und Tragödien.
Hier hat Freya ihrer Angst vor dem Tod ins Auge gesehen
Genauer gesagt ihre Angst vor dem Ertrinken.
Als kleines Mädchen ist Freya im Urlaub an einem See den Steg entlang gewackelt und ins Wasser gefallen. Fast wäre sie ertrunken, doch ihr Papa ist ihr hinterher gesprungen und hat sie gerettet indem er sie aus dem Wasser gefischt hat.
Dieses Trauma trägt Freya nachwievor in sich. Human Design und Gene Keys lehren uns, dass wir unsere Traumata nicht auflösen müssen, um unser volles Potenzial zu leben. Aber wir dürfen all unsere Schatten integrieren, um voll und befreit zu leben. Und der Schatten von Hexagramm 42 ist die Angst vor dem Tod, den wir durch die Erwartungen an das Leben ausdrücken.
Freya hat sich also ihrer Angst gestellt und ist bei roter Flagge, dort wo das Meer unberechenbar ist ins kalte Wasser gesrprungen. Naja, ganz so war es nicht. Ich habe das Wasser vorher getestet, andere Männer waren auch schwimmen und Freya hat sich an die Gefahr herangetastet, indem sie in den gewaltigen Wellen gestanden hat und den passenden Moment abgewartet hat, um ins Wasser (in ihrer Angst) zu gleiten.
Sie sagte mir anschließend, dass die Angst im Wasser nicht nachgelassen hat, aber dass sie sich vielleicht mit der Zeit, je öfter sie ihre Komfortzone verlässt daran gewöhnen könnte, mit der Angst zu leben.
Das ist Schattenarbeit. Das ist Verkörperung. Das ist Intergration.
(Freya meint ich hätte literarisch etwas übertieben, aber ich liebe es so zu schreiben.)
Im I Ching, dem Buch der Wandlungen, wird Hexagramm 42 als „Mehrung“ bezeichnet
Ra schreib über Tor 42 „Die Expansion der Ressourcen, die die Entwicklung des vollen Potenzials maximieren“. Auf den ersten Blick passt das nicht mit dem zusammen, was Richard Rudd über das Gene Key 42 schreibt. Doch wie immer dürfen wir zwischen den Zeilen lesen und das gelesene Wort durch unseren Apparatus Operandi fließen lassen und selbst fühlen, was sich für uns stimmig anhört.
Als Teil des Codon Rings von Leben und Tod repräsentiert Hexagramm 42 den Tod, bzw. den Abschluss oder das Ende eines Zyklus
Während Hexagramm 3 durch die Gabe der Innovation und dem Siddhi der Unschuld die Essenz des Beginns jeglichen Lebens charakterisiert, bringt Hexagramm 42, mit der Gabe der Losgelöstheit und das Siddhi des Freudenfestes, das Leben zu Ende. Erst wenn wir uns von der Angst vor dem Tod gelöst haben, können wir wirklich frei Leben und die Reichtümer des Lebens empfangen, erst wenn wir loslassen und beide Hände frei haben können wir mit offenen Armen empfangen.
Die Krux an der Sache ist wie immer unsere Schattenfrequenz, die wir auch voll integrieren dürfen, um die Entwicklung unseres vollen Potenzials zu maximieren, wie Ra schreibt. Unser Potenzial liegt nämlich nicht jenseits unserer Schatten, also Ängste, Leiden, Laster und Handicaps, sondern in ihrer Integration.
Der Schatten von Hexagramm 42 sind Erwartungen
Durch diesen Schatten bleiben wir ständig am Erwartungsbahnhof sitzen und warten auf den Zug (Godot) der Erfüllung, der niemals kommt. Wir glauben, dass wir erst Dinge (Traumata) auflösen, Orte (Ziele) erreichen, oder (sich) Umstände ändern müssen, bevor wir wirklich glücklich sind. Doch genau diese Erwartungen halten uns von der wahren Erfüllung und von der Glückseligkeit fern. Immer wenn wir uns mit unseren Erwartungen identifizieren, programmieren wir uns für Enttäuschung. Die Kunst liegt darin, Erwartungen zu haben, ohne daran gebunden zu sein, indem wir schlichtweg unsere Persepektive für das große Ganze und für größere Zyklen öffnen. Es gibt Dinge, die wir noch nicht sehen und verstehen können viele Situationen, die nach einer vermeintlichen Enttäuschung aussehen, stellen sich im Nachhinein als große Chance heraus. In jeder Herausforderung liegt daher eine Chance und ein Segen.
Daher ist jede Herausforderung eine Lektion in Geduld
Was zunächst als stagnierend oder unzureichend erscheint ist in Wirklichkeit der Richtungswechsel, der die Erfüllung bringt. Hierin liegt das Bindestück von Hexagramm 42, zwischen fehlgeschlagenen Erwartungen und der Mehrung durch das nicht erkannte Potenzial des Ungesehenen, das bereits Form annimt.
Losgelöstheit, das Loslassen von allen Erwartungen wird in der westlichen spirituellen Welt oft missverstanden und mit der Entsagung an alles Weltliche und Materielle gleichgesetzt. Es kommt das Bild von Buddha auf, ein ehemaliger Prinz, der abgeschieden allen Besitztümern entsagt und meditierend Erleuchtung findet. Das ist jedoch mit dem Konzept nicht gemeint. Es kann ein Weg sein, sich auf das Essentielle jenseits allem Materiellen im Leben zu fokussieren (beschränken), doch wie wir mit Hexagramm 51 gesehen haben, sind alle Techniken und Lebensweisen überhaupt nicht ausschlaggebend, um erwacht oder erleuchtet zu werden. Erwachen geschieht immer spontan und unmittelbar. Auch ist mit Losgelöstheit nicht eine Beschränkung irgendeiner Art gemeint.
Erst wenn wir frei sind von allen Erwartungen können wir in die Vollen greifen. Insbesondere das Lösen von der Angst vor dem Tod und unsere Erwartung zu Sterben in jeder Zelle und jedem Moment zu integrieren befreit uns von unseren Bremsklötzen und lässt uns jeden Moment voll und ganz leben. „Nur derjenige, der voll und ganz die Unumgänglichkeit des Todes begrüßt, ist wirklich lebendig“ – Richard Rudd.
Freya mit ihrem Tor 42 in der bewussten Sonne und sagt selbst, sie fühlt sich, als fahre sie mit angezogener Handbremse
Das ist genau das, was hier mit Losgelöstheit gemeint ist. Wir können nicht voll und befreit leben, wenn wir dem Verstand (Persönlichkeit als Passagier) gestatten einzugreifen und dem Fahrer (Design) dazwischen zugreifen. Lass den Verstand auf dem Rücksitz das Leben genießen und nicht die Entscheidugnen treffen. Befreie dich von der Versuchung über alles Kontrolle haben zu müssen und genieße einfach das Leben und die Chancen die sich an jeder Straßenecke auftun, wenn wir unseren Horizont erweitern und unseren Fahrer uns einfach an die richtigen Orte und Stationen im Leben fahren lassen.
Während wir so losgelöst auf dem Rücksitz unseres Fahrzeuges sitzen und das Leben genießen, könnte es passieren, dass wir auf einmal unwillkürlich in Gelächter ausbrechen, weil wir den kosmischen Witz der gesamten Reise verstanden haben. Dann haben wir die wahre und einzige Manifestation von Hexagramm 42 (Siddhi) erreicht, den Zustand des Festes und der Freudenfeier, die Transzendenz des Todes.
Wenn wir so auf dem Rücksitz unseres Wagens das Leben beobachten, kommt der Moment, wo wir aus der Beobachterrolle schlüpfen und zum Objekt der Beobachtung werden
Vielleicht erinnert ihr euch noch an die letzte Szene in Men in Black, wo unsere Galaxie (Murmel am Halsband einer Katze) zum Spielzeug riesiger Aliens wird. In dem Moment, wo wir die Dualität von Beobachter und Beobachtetem verlassen „explodiert das 42. Siddhi“ (Rudd) und das innewohnende Bewusstsein verschmilzt mit seiner Quelle, wir verschmelzen mit dem puren göttlichen Bewusstsein.
„When the 42nd Siddhi explodes — and it does explode — the observer becomes the observed. The indwelling awareness merges back into its source — pure consciousness.
– Richard Rudd
Es ist einfach zum Lachen, denn all unsere Irrungen und Wirrungen in dem Spiel, das wir Leben nennen, all unser Leiden, unsere Schmerzen, unsere Ängste aber auch unsere Freuden sind im wirklichen Leben Jenseits der Illusion von Tod und Leben bedeutungslos.
Rudd verwendet das Bild einer sich heutenden Schlange. Das Leben geschieht in Zyklen (Sieben Jahre) und beinhaltet immer einen (kleinen) Tod und einen Neubeginn. Die DNS-Spirale verwendet menschliche Formen, um sich ständig zu erneuern und neu zu erfinden. In jedem Moment aber vor allem alle 7 Jahre streifen wir unsere alte Haut ab und wachsen in unser neues (körperliches) Selbst, wie eine kosmische Schlange, die sich immer wieder von ihrer alten Haut befreit. Unsere Körper sind diese Häute.
„Neither can you break through to this truth — the chains of DNA
cannot be broken. It is more that you somehow slip through the net, almost
as though it were a mistake, and suddenly you see the joke — that we are
not those skins! We are the serpent — timeless, unpredictable, fluid and
playful.“ – Richard Rudd
[Noch kannst du diese Wahrheit durchbrechen – die Ketten der DNS können nicht durchbrochen werden. Es ist eher so, dass es dir irgendwie gelingt durch das Netz zu schlüpfen, fast als wäre es ein Fehler (in der Matrix), und auf einmal erkennst du den Witz – dass wir nicht diese Häute sind! Wir sind die Schlange – zeitlos, unvorhersehbar, fließend und verspielt.]
Nachtrag:
Freya sagt, viel wichtiger als die Erkenntnis, dass sie mit angezogener Handbremse fährt, ist dass sie wie Schneeflocken, die hierhin und dorthin fallen (flacky), ständig neues anfangen will, es aber nicht tut. Sie hat tausend Ideen aber setzt keine davon um, ein typisches „Scanner-Problem“.
Wo hinterlässt du lose Enden, aus Angst vor einem Ende?
Ich lade dich heute ein jeden Ausgang einer Möglichkeit zu begrüßen und das Leben zu feiern für das was es ist, ein fortwährendes Sterben und neu geboren werden, ein fortwährendes Häuten von allem was war und hineinwachsen in das was ist.
Wovor hast du noch Angst? Kannst du dem Tod in die Augen schauen und dabei schallend Lachen, wie im Ritual von Chüd (Stephen King Insider)?
Feier dich und das Leben in jedem Moment, völlig egal wie es ausgehen wird.
Willkommen zu deinem neuen DU!
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