Willkommen zu Hexagramm 23 – Komplexität, Einfachheit, Quintessenz
Worin liegt wohl die Quintessenz des Lebens?
Die Antwort könnte nicht einfacher sein und in der Frage liegt schon die Verhinderung des Suchenden. Denn solange wir auf der Suche sind, nicht einfach loslassen können und dem uns bestimmten Weg vertrauen können, ist uns die Lösung vorenthalten. Hexagramm 23 – Quintessenz liefert uns die Antwort.
Die einfache Antwort ist Einfachheit.
Doch da der Verstand daran gewöhnt ist komplexe Aufgaben zu lösen, können wir diese einfache Antwort meist nicht sehen, bzw. können wir uns nicht vorstellen, dass es so einfach ist.
Unser gesellschaftliches Leben ist sehr komplex geworden.
Wir müssen im alltäglichen Leben so viele Dinge beachten. Als der Mensch noch im Einklang mit den natürlichen Rhythmen von Mutter Erde lebte, war das lebten vermeintliche einfacher. Wir sind mit der Sonne aufgestanden, haben die unvermeidlichen Tätigkeiten des Tages verrichtet und sind abends wieder mit der Sonne ins Bett gegangen. Na gut, so einfach war es vermutlich nicht. Wir mussten uns auch damals schon vor der Witterung schützen, Nahrung besorgen, in ein gemeinschaftliches System integrieren, und als Kür kam hinzu einen Partner zu werben, eine Familie zu gründen und den Nachwuchs groß zu ziehen. Aber abgesehen von unseren zwischenmenschlichen Herausforderungen war das Leben einfach. Es gab keinen Schnickschnak und all den Klimbim von heute.
Heute müssen wir in der Schule komplexe Sachverhalte lernen, uns mit technischen Details beschäftigen, damit wir wissen, wie wir auf dem Computer unsere Buchhaltung führen und unsere Steuererklärung Geschehnisse machen können. Wir müssen ein Auto führen und im Straßenverkehr zurechtkommen, viele Termine koordinieren und unsere Kinder zur Schule fahren, die Weltgeschehnisse verfolgen, die uns gar nicht betreffen, und die Meinungen anderer beachten, wodurch wir mit der Zeit aufhören auf uns selbst zu hören. Wir müssen uns viele Geräte anschaffen, die uns den Alltag erleichtern sollen, damit wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können, aber was ist das Wesentliche? Wenn wir essen müssen wir darauf achten, das Richtige zu essen und die richtigen Nahrungsergänzungsmittel zu ergänzen, weil wir verlernt haben intuitiv das richtige zu essen. Und wenn das alles noch nicht reicht, müssen wir Kräuterkunde, Homöopathie, das Wirkspektrum ätherischer Öle, Yoga, Meditation, Astrologie (welche nun? Vedische oder siderische? Auch noch Bazi Suanmin und Qi Men Dun Jia?), den Maya Kalender und unser Human Design und unsere Gene Keys lernen, damit wir und endlich befreien, zu unserer wahren Essenz finden, unser Potenzial entfalten, das Leben so richtig rocken können oder einach einfacher leben können.
Finde den Fehler!
Okay, vielleicht war es früher auch nicht einfacher. Vielleicht ist das Leben nicht gedacht einfach zu sein, aber wir müssen es uns auch nicht zusätzlich schwerer machen.
Ich meine, ich bin ein vielbegabter Manifestor mit 1/3er Profil und will unbedingt wissen, wie das alles funktioniert und gleichzeitig will ich auch alles ausprobieren, was geht. Also brauche ich viele Bücher und Equipment für all meine verschiedene Interessen. Das beinhaltete zwischendrin auch Kaolin und eine Gautsche um Papier herzustellen, Materialien zum Cannabisanbau und aus den Blättern habe ich dann Papier gemacht, verschiedene Instrumente zum musizieren, Maluntensilien, Tusche, Bonsaischere, Ton, Karateanzug, Kampfstöcke, Jonglierbälle, Slackline. Gut, dass ich noch nicht Paragliden und Surfen gegangen bin, sonst müsste ich das auch noch alles aufbewahren.
Also erstmal ausmisten.
Alles raus was wir nicht wirklich brauchen.
Minimalismus ist eine Kunst aber auch eine Lebenseinstellung und bedeutet nicht zwangsläufig, dass man in Askese leben muss und keine Hobbies mehr haben darf.
Ich bin auch kein Freund von übertriebenen Minimalismus, dass ich nur noch einen Teller, einen Löffel (für die Suppe. Gabel braucht man nicht mehr, geht auch mit Löffel oder der Hand) eine Tasse, eine Hose, zwei Hemden (eins zum wechseln), etc. habe. Ich wollte auch nicht unbedingt im Tinyhouse leben. Schon gar nicht mit Familie, das haben wir schon getestet und wenn ich die Wahl habe, möchte ich lieber mehr Raum.
Aber wir haben uns, als wir vor fast drei Jahren mit drei Kindern und drei Koffern ins Blaue hinein aufgebrochen sind, doch auf einige wichtige Dinge beschränkt und auf Überflüssiges verzichtet, was manchmal kein Verzicht sondern eine Befreieung war und über manches wahren wir froh, dass wir es später wieder hatten.
Doch all der physische Ballast, und die damit einhergehenden 10.000 Entscheidungen am Tag, die unser Leben so komplex machen, ist nur ein Teil der Komplexität unseres Lebens.
Hexagramm 23 lädt uns ein die Komplexität unserer Gedanken zu hinterfragen und lernen einfacher zu denken.
Das heißt, eigentlich können wir das gar nicht lernen, sondern es stellt sich als Synergie ein, wenn bestimmte andere Faktoren ins Spiel kommen.
Nach einer etwas längerem Intro also herzlich willkommen zur Kontemplation von Hexagramm 23.
Beginnen wir beim Schatten des Hexagramm 23, der Komplexität.
Komplexität ist das Resultat des menschlichen Geistes, wenn er versucht seine Umgebung zu kontrollieren. Je mehr wir wir versuchen unser Verstand zu gebrauchen, um ein Gefühlt von Sicherheit in der Welt zu kreieren, umso komplexer und unsicher wird die Welt für uns. (- Richard Rudd).
Der Schatten der Komplexität erzeugt dadurch Missverständnisse und Trennung, indem wir die falschen Dinge sagen oder sie zur falschen Zeit sagen.
Es geht also bei Hexagramm 23 insbesondere auch um Sprache, Kommunikation und die Fähigkeit akustische Signale richtig zu interpretieren.
Das Tor 23 sitzt in der Kehle und führt über den individuellen Kanal des Strukturierens zu seinem harmonischen Tor 43 im Ajna. Beide Hexagramme sind verbunden mit dem akustischen Feld von Klang. Hexagramm 43 hat den Schatten der Taubheit und die Gabe der Einsicht. Wenn wir unsere Schatten transformieren und unsere Frequenz steigt, kann uns die Taubheit als Filter dienen, denn durch die Gabe der Einfachheit von Hexagramm 23 hören wir nur die Essenz von dem was gesagt wird und alle Frequenzen, alle „störenden“ Geräusche werden rausgefiltert.
Im I Ching, dem Buch der Wandlungen heißt Hexagramm 23 „Splitting apart“
was in der deutschen Übersetzung mit „Zersetzung“ oder „Zersplitterung“ einen eher negativen Beigeschmack hat. Mit dem eben gesagten ist es aber eine besondere Gaben, mit der wir besser selektieren können, besser filtern können, was gesagt wird, aber auch was wir sagen wollen, bzw. welche relevanten Informationen wir transportieren möchten. Und hierbei hilft uns eben die Gaben der Einfachheit und der Einsicht.
Im Human Design kommt mit Tor 23 die Information der Amoralität, also die „Achtsamkeit und das Verständnis, das zu Akzeptanz von Mannigfaltigkeit führt“
Das ist interessant, denn „unmoralisch“, keine Moral zu haben, ist bei uns ebenfalls negativ behaftet, doch mit der Interpretation dass wir jegliche Diversität akzeptieren können, bedeutet eben, allem was ist unbefangen, ohne Bewertung zu begegnen, nichts auf uns persönlich beziehen und auch Schmerzen und Leiden, als wesentlichen Bestandteil unserer Existenz zu begreifen. Wenn wir die Bewertungen gut und schlecht, richtig und falsch, „zersplittern“ und in einer neutralen Frequenz in uns aufnehmen, kann es uns gelingen, das Leiden zu integrieren. Und das macht unser Dasein wesentlich einfacher.
Als wesentlicher Bestandteil des Codon-Rings von Leben und Tod verdeutlicht uns Hexagramm 23 die wichtige Teile der Lehre von Buddha und des achtfachen Pfades.
Dadurch, dass wir mit Einsicht und Einfachheit die „Spreu vom Weizen trennen“ und Leben und Tod als notwendige Erfahrungen akzeptieren, können wir durch rechte Einsicht und recht Absicht, rechte Reden und rechtes Handeln, den Weg der Mitte wählen. Wir lösen uns von der „richtigen“ Denkweise, sei es nun die logische oder die poetisch, philosophische und finden unsere eigene Wahrheit.
„Splitting apart“ dient als Quintessence, dem Siddhi von Hexagramm 23 letztlich dazu, nur noch die Energien von außen in unser System zu lassen, die uns helfen unsere einzigartige Essenz zu leben. Quintessenz ist ein alchemistisches Instrument der Transmutation und alles was nicht unserer eigenen Frequenz enzspricht, wird auf genetischer Ebene transmutiert.
Wir dürfen uns immer wieder daran erinnern das unser Human Design uns nicht zeigt, wer wir jetzt gerade sind.
Es ist vielmehr ein Bauplan der höchsten Version von uns Selbst.
Die Quintessenz von Hexagramm 23 verinnertlich die Wahrheit in uns, dass die Trennung unseres höchsten Selbst, unserer inneren Essenz vom universellen Bewusstsein nur eine Illusion ist. Unsere innere Essenz ist daher nichts anderes als „Bewusstsein, dass durch unsere Hülle der Persönlichkeit spricht und handelt“. (- Richard Rudd)
Every thought that is not absolutely necessary instantaneously
undergoes a process of nuclear fission — it splits apart and releases its pure
organic energy into the physical aura of the being. At the highest frequency,
this splitting apart refers to the separation of your inner essence from the
illusion of your separateness.
[…] Once the dust has settled, what remains is the quintessence —
consciousness itself speaking or acting through the shell of the personality.
Richard Rudd
Da wir nie getrennt vom universellen Bewusstsein sind, ja sogar jenes Instrument sind, mit dem sich Bewusstsein erfahren und durch das es sprechen und handeln kann, gibt es nichts im Leben, was außerhalb dieser Erfahrung liegt und deshalb unmoralisch und zu vereiteln wäre. Wir können auch nicht fehlen, Schuld haben, sünden oder was auch immer, das sind lediglich Schatten, die es zu integrieren gilt. Heißt es nicht Jesus Christus hat durch sein Leiden all unsere Sünden auf sich genommen und uns befreit? Warum reden wir uns dann immer noch ein, wir tragen die Schuld an diesem oder jenem Geschehen?
Jeder von uns ist Christus, denn wir alle tragen das Christusbewusstsein in uns.
Doch um dieses Licht in uns scheinen zu lassen, müssen wir uns dem Leben und dem Tod bedingungslos hingeben und dem Weg, unserem einzigartigen Weg, der sich vor uns entbreitet, vertrauen.
Es ist der Weg, den nur wir gehen können, weil es sich erst durch unser „rechtest Handeln“ ergibt. Rechtes Handeln, ist das Handeln durch Hingabe an das göttliche Bewusstsein. Den Weg der Mitte zu gehen bedeutet nicht, den Weg zwischen zwei extremen zu wählen, oder einfach den Weg zu wählen, „der am wenigsten begangen wurde“. Es ist ein Weg, den es noch gar nicht gibt, der sich erst unter unseren Füßen formt, indem jeder Fuß dem vorigen folgt. Der Pfad entsteht aus der Leere heraus, von niemandem vorher gegangen und daher ohne Gesetz, Sinn oder Verstand. Dieser Weg is amoral und daher müssen wir, um ihn zu gehen tief in uns selbt graben und uns von der Quintessenz forttragen lassen, die nur wir erkennen können. (- Richard Rudd)
Mach dir das Leben also nicht so kompliziert.
Denke und handle einfach.
Haha, erwischt!
Ist dieser Text oder dieses Thema einfach?
Es ist wieder ein Paradoxon, denn wir können die Einfachheit nicht erlangen, in dem wir versuchen einfach zu sein und minimalistisch zu leben.
Die Quintessenz der Einfachheit kann nicht erlernt werden.
Sie offenbart sich jenen, die sich dem Leben und dem Tod hingeben und ihrer göttlichen Essenz und dem einzigartigen Pfad vertrauen, der sich vor ihnen entfaltet.
Vertraust du deiner göttlichen Essenz und bist du bereit diese hingebungsvoll zu erfüllen?
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